Viele menstruierende Menschen stellen sich regelmäßig die Frage: Warum tut mein Steißbein während meiner Periode weh? Auch Rückenschmerzen im unteren Bereich sowie ein Druck- oder Ziehgefühl am Beckenboden sind keine Seltenheit. Doch was steckt hinter diesen Symptomen? In diesem Beitrag erfährst du, was es bedeutet, wenn man Schmerzen am Steißbein hat, warum der untere Rücken bei der Periode weh tun kann und wie du gezielt gegen die Beschwerden vorgehen kannst.
Warum Steißbeinschmerzen bei Periode?
Das Steißbein, auch Os coccygis genannt, befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule. Während der Menstruation kommt es im Beckenbereich zu Muskelkontraktionen, die durch das Hormon Prostaglandin ausgelöst werden. Diese Muskelbewegungen sorgen dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut löst – können aber auch benachbarte Strukturen wie das Steißbein reizen.
Besonders bei Menschen mit starker Menstruation oder einem nach hinten geneigten Uterus können diese Kontraktionen intensiver ausfallen. Die Folge: ziehende oder stechende Schmerzen im Bereich des Steißbeins während der Periode.
Was bedeutet es, wenn man Schmerzen am Steißbein hat?
Schmerzen am Steißbein (medizinisch: Kokzygodynie) können unterschiedliche Ursachen haben:
- Muskelverspannungen im Beckenbodenbereich
- Entzündliche Prozesse oder Reizungen durch die Gebärmutterkontraktionen
- Verklebungen oder Verwachsungen, z. B. durch Endometriose
- Ungünstige Sitzhaltung oder Druckbelastung (z. B. durch Menstruationscups)
In Verbindung mit der Periode treten diese Beschwerden häufig zyklisch auf. Wer regelmäßig während der Monatsblutung Schmerzen in der unteren Wirbelsäule oder im Steißbein spürt, sollte die hormonellen Zusammenhänge in Betracht ziehen – insbesondere, wenn Begleitbeschwerden wie Bauchkrämpfe oder Übelkeit auftreten.
Warum tut der untere Rücken bei der Periode weh?
Auch Rückenschmerzen – insbesondere im unteren Bereich – sind während der Menstruation weit verbreitet. Der Grund: Die Gebärmutter ist über Bänder mit der Wirbelsäule verbunden. Wenn sie sich während der Regelblutung zusammenzieht, kann der dabei entstehende Zug auf diese Bänder übertragen werden. Dadurch entstehen dumpfe oder ziehende Schmerzen im unteren Rücken, ähnlich wie bei Muskelverspannungen oder Hexenschuss.
Diese Rückenschmerzen sind also keine isolierten Beschwerden, sondern ein indirektes Ergebnis der Gebärmutteraktivität während des Zyklus.
Warum tut es „unten“ weh, wenn ich meine Tage habe?
Viele Betroffene berichten auch von einem diffusen Schmerz im Unterleib, Dammbereich oder sogar im After. Dieses Gefühl ist häufig mit dem Druck im Beckenboden und der Anspannung der umliegenden Muskeln verbunden. Auch die Nervenbahnen, die den Beckenbereich versorgen, reagieren empfindlich auf hormonelle Veränderungen.
Gerade bei langem Sitzen, sportlicher Aktivität oder starkem Blutfluss können diese Beschwerden verstärkt auftreten.
Was hilft gegen Steißbein- und Rückenschmerzen während der Periode?
Zum Glück gibt es einige Maßnahmen, die bei hormonell bedingten Steißbeinschmerzen helfen können:
- Wärme: Wärmepflaster oder eine Wärmflasche im unteren Rückenbereich entspannen die Muskulatur.
- Sanfte Bewegung: Yoga, Spaziergänge oder Dehnübungen wirken schmerzlindernd.
- Schmerzmittel: Ibuprofen oder Naproxen wirken entzündungshemmend und lindern Menstruationsschmerzen effektiv.
- Entlastung: Spezielle Sitzkissen mit Aussparung für das Steißbein helfen bei langem Sitzen.
- Beckenbodentraining: kann langfristig Verspannungen lösen und die Region stärken.
Wenn die Schmerzen regelmäßig stark ausfallen oder sich im Zyklusverlauf verschlimmern, ist eine gynäkologische Abklärung sinnvoll. Erkrankungen wie Endometriose oder Adenomyose können ähnliche Symptome verursachen.
Fazit: Schmerzen im unteren Rücken oder Steißbein während der Periode sind keine Einbildung
Ob Steißbeinschmerzen bei der Periode, Schmerzen im unteren Rücken oder ein unangenehmes Ziehen im Beckenbereich – all diese Beschwerden sind Ausdruck der komplexen hormonellen Prozesse im Körper. Sie zeigen, dass dein Zyklus arbeitet, auch wenn er dich manchmal fordert. Wichtig ist, dass du deinen Körper ernst nimmst, deine Symptome beobachtest und dir Unterstützung holst, wenn du sie brauchst.