Ist mehr Ausfluss in den Wechseljahren normal

Ist mehr Ausfluss in den Wechseljahren normal?

Die Wechseljahre sind eine Zeit im Leben einer Frau, die mit vielen körperlichen Veränderungen einhergeht. Während viele Frauen vor allem mit Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben, gibt es auch Veränderungen im Intimbereich, die nicht immer sofort erklärt werden können. Eine dieser Veränderungen ist ein erhöhter Ausfluss. Doch ist mehr Ausfluss in den Wechseljahren normal, oder sollte man sich Sorgen machen? In diesem Beitrag gehen wir auf diese Frage ein und erläutern, warum der Ausfluss in den Wechseljahren zunehmen kann und was du dagegen tun kannst.


🩸 Was ist Ausfluss und warum verändert er sich in den Wechseljahren?

Ausfluss, auch als vaginaler Sekret bezeichnet, ist eine natürliche Flüssigkeit, die von den Drüsen in der Scheide produziert wird. Er hat eine wichtige Funktion: Er reinigt die Scheide, schützt sie vor Infektionen und sorgt für das richtige Gleichgewicht der Mikroflora. Normalerweise variiert die Menge und Konsistenz des Ausflusses je nach Zyklusphase, hormonellen Veränderungen und Lebensstil.

In den Wechseljahren (auch als Perimenopause bezeichnet) beginnen die Eierstöcke weniger Östrogen zu produzieren, was zu einer Vielzahl von körperlichen Veränderungen führt. Eine dieser Veränderungen betrifft auch die Schleimhäute der Scheide, die aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels dünner und weniger feucht werden. Diese hormonellen Schwankungen können dazu führen, dass der Ausfluss zunimmt, obwohl er sich gleichzeitig in seiner Konsistenz und Farbe verändern kann.


🔍 Warum kann der Ausfluss in den Wechseljahren zunehmen?

Es gibt mehrere Gründe, warum Frauen in den Wechseljahren einen erhöhten Ausfluss bemerken können:

  1. Hormonelle Veränderungen
    In den Jahren vor den Wechseljahren (Perimenopause) und während der Wechseljahre selbst schwankt der Hormonspiegel, insbesondere der Östrogenspiegel. Diese Schwankungen können dazu führen, dass die Schleimhäute der Scheide empfindlicher und feuchter werden, was zu mehr Ausfluss führen kann. Auch die Produktion von Schleim durch die Gebärmutter kann zunehmen.
  2. Trockene Scheide und Reizung
    Ein häufiges Problem in den Wechseljahren ist die vaginale Trockenheit, die durch den Rückgang des Östrogens verursacht wird. Diese Trockenheit kann das Gewebe reizen und zu einer verstärkten Schleimproduktion führen, um die Scheide zu befeuchten. Der Körper versucht, die vaginale Trockenheit auszugleichen, indem er mehr Ausfluss produziert.
  3. Veränderung der Scheidenflora
    Der Rückgang des Östrogens kann auch die natürliche Flora der Scheide beeinflussen. Ein Ungleichgewicht der Bakterien in der Scheide kann zu einem Anstieg des Ausflusses führen, der möglicherweise auch einen unangenehmen Geruch mit sich bringt.
  4. Infektionen
    Auch wenn ein vermehrter Ausfluss in den Wechseljahren oft auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen ist, können Infektionen wie Harnwegsinfektionen oder bakterielle Vaginose ebenfalls die Ursache für veränderten Ausfluss sein. Diese Infektionen können in den Wechseljahren häufiger auftreten, da das veränderte hormonelle Umfeld das Risiko für Infektionen erhöhen kann.

⚖️ Wann sollte man sich Sorgen machen?

Ein vermehrter Ausfluss in den Wechseljahren ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge, aber es gibt bestimmte Anzeichen, bei denen du einen Arzt oder eine Gynäkologin aufsuchen solltest:

  1. Unangenehmer Geruch
    Wenn der Ausfluss unangenehm riecht, könnte dies auf eine Infektion hinweisen. Besonders ein fischiger Geruch ist oft ein Anzeichen für bakterielle Vaginose.
  2. Veränderung der Farbe oder Konsistenz
    Wenn der Ausfluss grünlich, gelblich oder schaumig wird oder eine dicke, käsige Konsistenz hat, könnte dies auf eine Pilzinfektion oder eine bakterielle Infektion hindeuten.
  3. Juckreiz oder Brennen
    Wenn du zusätzlich zu dem vermehrten Ausfluss Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich hast, kann dies auf eine Infektion oder eine andere gesundheitliche Störung hinweisen.
  4. Blut im Ausfluss
    Ein blutiger Ausfluss nach den Wechseljahren ist ein Zeichen dafür, dass du einen Arzt aufsuchen solltest. Es könnte ein Hinweis auf ein hormonelles Ungleichgewicht, eine Infektion oder sogar eine ernstere Erkrankung wie Gebärmutterkrebs sein.

💡 Was kann man tun, um den Ausfluss in den Wechseljahren zu kontrollieren?

  1. Verwendung von Feuchtigkeitscremes und Gleitmitteln
    Wenn du aufgrund der hormonellen Veränderungen unter vaginaler Trockenheit leidest, können Feuchtigkeitscremes oder Gleitmittel helfen, den Intimbereich zu befeuchten und das Gleichgewicht zu erhalten.
  2. Vaginale Pflegeprodukte
    Achte darauf, milde, pH-neutrale Produkte zur Intimpflege zu verwenden. Vermeide Seifen mit Duftstoffen oder andere aggressive Reinigungsmittel, da diese die empfindliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen können.
  3. Ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit
    Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien ist, kann helfen, die Schleimhäute gesund zu erhalten. Viel Wasser zu trinken hilft ebenfalls, die Schleimhäute zu befeuchten.
  4. Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen
    Es ist wichtig, regelmäßige gynäkologische Untersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Infektionen oder anderen gesundheitlichen Probleme vorliegen.

🌸 Fazit

Ein vermehrter Ausfluss in den Wechseljahren ist in der Regel eine normale Reaktion auf die hormonellen Veränderungen, die der Körper während dieser Übergangsphase durchmacht. Dennoch ist es wichtig, auf Veränderungen im Ausfluss zu achten, insbesondere wenn diese mit unangenehmen Symptomen wie Juckreiz, Brennen oder ungewöhnlichem Geruch einhergehen. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Arzt oder eine Gynäkologin zu konsultieren, um die Ursache festzustellen und gegebenenfalls eine Behandlung zu beginnen.

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